Tourenbericht Karwendelhöhenweg 2019
Reichlich 60 Kilometer und knapp 4000 Höhenmeter nach oben in 5 Tagen – von Reith bei Seefeld bis Scharnitz (02.-07.09.2019)
Der Reiz einer Hüttentour
Der Karwendelhöhenweg war meine erste und bisher einzige Hüttentour allein mit Hund. Es ist leider nicht so einfach Hütten zu finden, wo man ohne Probleme mit Hund nächtigen kann. Umso glücklicher war ich, dass ich 2019 bei netten Hüttenwirten im schönen Karwendelgebirge unterkommen durfte.
Hüttentouren haben den Charme, dass man vorher alles genau plant und den Start- und Zielpunkt der Tour kennt.
Dann heißt es einfach nur, Kräfte und Motivation auspacken und einfach loslaufen. Es gibt für mich tatsächlich nichts Meditativeres und Entspannenderes, auch wenn es teilweise körperlich anstrengend wird.
Der Karwendelhöhenweg
Alpine Erfahrung von Vorteil
Im Gegensatz zum Salzburger Almenweg ist man auf dem Karwendel-Höhenweg durchaus auch im hochalpinen Gelände unterwegs. Vor allem die dritte Etappe hat es in sich mit steilem Geröllfeldern und ein paar Kletterpassagen. An manchen Stellen muss man etwas auf sich und vor allem den Hund aufpassen.
Mit Respekt und Vorsicht konnten wir die Tour aber problemlos bewältigen.
Grundkondition erforderlich
Im Durchschnitt läuft man 12,74 Kilometer pro Tag und knapp 800 Höhenmeter bergauf. Prinzipiell klingt das überschaubar, doch an Tag 3 ist man eben 16,5 Kilometer unterwegs und bewältigt stolze 1.532 Höhenmeter. Den Rucksack sollte man bei der Planung auch immer berücksichtigen. Der wiegt und durch das Trockenfutter, was ich noch zusätzlich für den Hund dabei hatte, gibt es nochmal mehr Kilos, die man spürt.
Ich empfehle euch, dass ihr generell schon ein paar Tagestouren mit ähnlichen Höhenmetern laufen solltet, damit ihr auch auf dem Karwendel-Höhenweg eure Freude habt.
Alternativ könnt ihr natürlich auch an Tag 3 einfach nach Innsbruck ins Tal gondeln und euch dort entspannen, um dann den Rest der Tour zu gehen.
Ganz alleine wandern? Ist das nicht einsam?
Ich war tatsächlich total begeistert wie viele unterschiedliche Menschen man auf so einer Tour trifft und bin sehr dankbar über die verschiedenen Begegnungen.
Prinzipiell bin ich ein Mensch, der gern auch alleine unterwegs ist und sich nicht einsam fühlt. Auch gerade beim Wandern geht es mir mehr um das Sein in der Natur bzw. das Bei-Sich-Sein. Daher ist es mir in dem Fall nicht wichtig Leute zu treffen oder nicht.
Nichtsdestotrotz war ich auch schon mal sehr viele Tage ganz alleine unterwegs ohne jeglichen sozialen Kontakt, was schon auch mal merkwürdig wird.
Doch auf dem Karwendel-Höhenweg ist man nicht allein. Auf den Hütten lernt man immer wieder neue Menschen kennen. Beim Laufen hat man je nach Etappe schon seine Ruhe, doch auf den Hütten findet man immer jemanden zum quatschen oder Karten spielen. Man hat immer die Wahl, ob man also die Ruhe genießen oder gesellig sein möchte.
Die Hütten
Es gibt 6 Etappen mit Übernachtungen auf folgenden Hütten:
Hütte | Hunde | Link |
Nördlinger Hütte | gemeinsam im Mehrbettzimmer (wenn genug freie Kapazitäten) | http://www.noerdlingerhuette.at |
Solsteinhaus | gemeinsam im Winterlager/Außenlager | www.solsteinhaus.com |
Pfeishütte | gemeinsam im Mehrbettzimmer (wenn genug freie Kapazitäten) | http://www.pfeishuette.at |
Bettelwurfhütte | gemeinsam im Mehrbettzimmer (wenn genug freie Kapazitäten) | https://bettelwurfhuette.at |
Hallerangerhaus | Hunde nicht erlaubt |
Einige Wanderer haben die Bettelwurfhütte ausgelassen und sind direkt zum Hallerangerhaus gegangen, denn die Bettelwurfhütte liegt in einer Art Sackgasse und man muss den Weg teilweise zurückgehen, um weiter Richtung Hallerangerhaus und Scharnitz zu laufen. Für mich war die Bettelwurfhütte allerdings die Rettung meiner Tour, denn im Hallerangerhaus durfte ich unter keinen Umständen mit Hund nächtigen. So habe ich meine letzte Nacht der Tour auf der Bettelwurfhütte verbracht und bin von da direkt nach Scharnitz gelaufen. Somit wurde meine letzte Etappe recht lang, doch durch die wenigen Höhenmeter war auch das gut zu bewältigen.
Etappenübersicht
Hier zunächst eine Übersicht der Etappen. Die ausführliche Beschreibung der Tagesetappen findet ihr in den jeweiligen Kapiteln (Etappenübersicht auf mobilen Endgeräten unterhalb dieses Beitrags, beim Laptop befindet sich das Menü links).
Tag | Start | Ziel | Distanz | Anstieg | Abstieg | Höchster Punkt |
1 | Reith bei Seefeld | Nördlinger Hütte | 6,5km | 1.150m | 300m | 2.239m |
2 | Nördlinger Hütte | Solsteinhaus | 6,7km | 350m | 800m | 2.239m |
3 | Solsteinhaus | Pfeishütte | 16,5km | 1.303m | 1.187m | 2.314m |
4 | Pfeishütte | Bettelwurfhütte | 8,9km | 500m | 300hm | 2.215m |
5 | Bettelwurfhütte | Scharnitz | 25,1km | 382m | 1.486m | 2.183m |
Gesamt | 63,7km | 3.685m | 4.073m | |||
Durchschnitt | pro Tag | 12,74km | 737m | 814,6m |
Erste Etappe
Um zur ersten Etappe zu gelangen, kannst du einfach links die jeweilige Etappe auswählen. Auf dem Handy findest du das Menü ganz unten auf der Seite.